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Fachkräftemangel in Deutschland – Gute Pflege braucht Zeit und Zuwendung

Fachkräftemangel in Deutschland – Gute Pflege braucht Zeit und Zuwendung

Fachkräftemangel in Deutschland - Gute Pflege braucht Zeit und Zuwendung 1

Die Menschen in Deutschland werden immer älter und dieser sogenannte demografische Wandel bringt immer mehr Probleme mit sich. Dank moderner Medizin und einer ausgewogenen Ernährung bleiben viele Menschen aber auch bis ins hohe Alter fit und gesund, das ist die positive Seite. Die negative Seite hingegen ist die zunehmende Anzahl der Menschen, die heute und in der Zukunft Pflege brauchen. Um eine gute Pflege gewährleisten zu können, braucht es gut ausgebildete Pflegekräfte und genau darin liegt sowohl das wohl größte Problem als auch die größte Herausforderung.

Demografischer Wandel erfordert gut ausgebildete Pflegekräfte

Bedingt durch den demografischen Wandel ist die Pflege gleich in mehrfacher Hinsicht betroffen. Mit der Alterung der Gesellschaft steigt auch die Nachfrage nach professionellen Pflegekräften, gleichzeitig sinkt aber das Potenzial an Arbeitskräften, die den Bedarf decken können. Die Zahlen, die die Bundesagentur für Arbeit im Sommer dieses Jahres vorgelegt hat, zeigen deutlich, wie prekär die Lage ist. So bleiben freie Stellen für Altenpflegekräfte im Schnitt 167 Tage unbesetzt und auf 100 freie Stellen kommen nur 32 Arbeitslose. Bei den Krankenpflegekräften sieht die Bilanz nicht viel besser aus. Hier bleiben freie Stellen durchschnittlich 140 Tage unbesetzt und auf 100 gemeldete freie Stellen kommen nur 69 Arbeitssuchende.

Zahl der Pflegebedürftigen steigt überproportional in die Höhe

Pflege-Jobs sind da, aber sie bleiben unbesetzt. Ein Umstand, für den es viele unterschiedliche Gründe gibt. Wie sich die angespannte Lage wieder entspannen kann, ist von mehreren Faktoren abhängig. Auf der einen Seite spielt die Entwicklung in der Pflegewahrscheinlichkeit eine große Rolle, zudem ist es die demografische Entwicklung und die Attraktivität der Pflegeberufe. Angebot und Nachfrage sind besonders im Bereich der Pflege unterschiedlich stark ausgebildet. Zwar hat sich die Zahl derjenigen, die sich für einen Pflegeberuf entscheiden, von 1999 bis 2015 um 78 % erhöht, die Zahl der Pflegebedürftigen stieg jedoch nur um 40 % an. So wird es aber nicht bleiben, denn der demografische Wandel geht weiter und aller Voraussicht nach, werden die Menschen immer älter.

Menschen für Pflegeberufe begeistern – Die Politik ist gefordert

Die Politik hat das Problem erkannt und zahlreiche Maßnahmen ins Leben gerufen. Auch aus Sicht der Personalvermittlung muss etwas getan werden, damit sich wieder mehr Menschen für den Pflegeberuf begeistern. So müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, außerdem bedarf die Ausbildung in der Alten-, Kranken- und Kinderpflege einer Modernisierung und auch die Entlohnung muss stimmen. Zudem muss die Bürokratie abgebaut werden und in der Öffentlichkeit muss ein realistisches Bild der Pflegeberufe entstehen. Mit diesen und vielen anderen Maßnahmen sollen sich vor allem junge Menschen wieder für den Pflegeberuf begeistern. Ob sich das vonseiten der Politik umsetzen lässt, ist jedoch fraglich.

Solziale Berufe verdienen Anerkennung

Kranke und alte Menschen zu pflegen, ist eine große Herausforderung, die viel Zeit und noch mehr Zuwendung benötigt. Wer sich für diese Berufe entscheidet, der muss viele Abstriche machen, zum Beispiel in der Freizeit, denn wer in der Pflege arbeitet, der arbeitet im Schichtdienst. Menschen, die andere Menschen pflegen und sie bis an ihr Lebensende begleiten, müssen für ihre anspruchsvolle Tätigkeit auch entsprechend entlohnt werden und genau an diesem Punkt scheitert es immer wieder, wenn es um Pflegeberufe geht.