Jedes Jahr, wenn Jugendliche die Schule verlassen, dann stellt sich auch die Frage: Wie soll es jetzt weitergehen? Welcher Beruf ist der richtige? Was liegt mir und in welchem Job werde ich mich richtig wohlfühlen? Einige junge Leute wissen sehr früh, was für sie infrage kommt, viele wissen aber nach der Schule immer noch nicht, was sie beruflich machen sollen. Nicht selten sind es die Eltern, die dann die Initiative ergreifen und ihre Kinder in eine bestimmte Berufsrichtung schieben, leider nicht immer zum Wohl der Kinder.
Den richtigen Grundstein legen
In früheren Zeiten war es deutlich einfacher einen Beruf zu finden, es gab ein deutlich kleineres Angebot an Jobs und wer einmal eine Lehre als Schreiber oder Sekretärin gemacht hat, der hat in der Regel auch bis zur Rente in diesem Beruf gearbeitet. Heute ist vieles anders, es gibt kaum noch geschlechtsspezifische Berufe, Männer arbeiten heute als Kindergärtner und viele junge Frauen entscheiden sich für die vermeintlichen Männerberufe und arbeiten in einer Autowerkstatt oder als Maler. Aber damals wie heute ist der gelernte Beruf eine Art Grundstein, der für die spätere berufliche Laufbahn gelegt wird. Wer sich einmal in einem Beruf wohlfühlt, der wird auch dabei bleiben und versuchen, in diesem Beruf auch Karriere zu machen. Anders sieht es mit denjenigen aus, die einen Beruf erlernen, der ihnen nicht liegt. So macht jeder Zweite, der einen Beruf erlernt hat, der nicht seinen Vorstellungen entspricht, eine weitere Ausbildung.
Genau abwägen
Es gibt viele Möglichkeiten herauszufinden, welcher Beruf der richtige ist. Eine Berufsberatung kann hilfreich sein, aber auch das Internet bietet auf vielen Seiten Tests an, mit deren Hilfe man einen Beruf finden kann, der passt. Tests im Internet sind allerdings mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, denn ein Computerprogramm ist immer nur so gut wie derjenige, der das Programm entwickelt hat. Die beste Möglichkeit den richtigen Beruf zu finden ist immer noch sich selbst kritisch zu fragen: Was passt zu mir, wo sind meine Stärken und meine Interessen? Wer gesellig und gerne unter Menschen ist, der sollte in dieser Richtung einen Beruf suchen, alle, die ein großes technisches Verständnis haben, sollten nach Berufen suchen, wo diese Begabung gefragt ist. Es bringt wenig, eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen, wenn man kein Blut sehen kann, und wer mit Kindern nichts anfangen kann, sollte sich besser nicht zur Erzieherin ausbilden lassen. Wer schon als Kind Spaß am Frisieren von Puppenköpfen hatte, der kann als Friseur oder Friseurin seine Berufung finden und alle, die schon früh gerne am Herd gestanden haben, können als Koch Karriere machen. Interesse, Begabung und besondere Fähigkeiten sind die drei Dinge, die für den Beruf entscheidend sind, denn nur wer weiß, was ihn wirklich interessiert, was ihn befähigt und wo die Begabung liegt, der kann letztendlich auch seinen Traumjob finden.
Beruf muss nicht immer Berufung bedeuten, aber wer seinen zukünftigen Job gut machen will, der sollte sich zumindest in diesem Beruf zu Hause fühlen.
