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Der Steuerberater als Wirtschaftsfachmann

Der Steuerberater als Wirtschaftsfachmann

2. Juli 2014
Burkhard Küpper

Verzichten Unternehmer auf einen Steuerberater, berauben sie sich selbst vieler Möglichkeiten, die diese Steuerprofis bieten. Unter anderem unterstützen betriebswirtschaftlich versierte Steuerberater Unternehmer dabei, ihre Betriebe in die Gewinnzone zu führen.

Viele Existenzgründer, aber auch so mancher gestandener Unternehmer machen einen Fehler: Sie sparen sich einen professionellen Steuerberater. Wofür Honorar zahlen, wenn ich doch die Belege auch selbst abheften kann?, fragen sie sich dann. Und die Steuererklärung hat doch schon immer die Cousine gemacht, die versteht da etwas von. So oder ähnlich argumentieren diese vermeintlichen Sparfüchse dann, wenn sie darlegen wollen, weshalb sie auf ein Steuerberatermandat verzichten.

Das hat Auswirkungen auf den alltäglichen Betrieb. Denn kaufmännische und buchhalterische Fragen können nicht mit einem erfahrenen Fachmann diskutiert werden, die Kommunikation mit der Finanzverwaltung verläuft unmittelbar – das hat zur Folge, dass die steuerliche Gestaltung sehr fiskalisch orientiert ist und völlig legale Spielräume nicht genutzt werden. Auch verzichten sie ohne einen Steuerberater auf einen wertvollen Diskussionspartner, wenn es um die möglichen Konsequenzen von unternehmerischen Handlungen geht, und sie müssen sich selbst immer auf dem Laufenden über Veränderungen in der Steuergesetzgebung halten. Ein ambitioniertes Unterfangen, schließlich kann kaum einer erstens alle neuen Regelungen im Blick behalten und zweitens die Bedeutung dieser Anpassungen vollends ermessen.

Dazu gehört in diesem Jahr unter anderem die E-Bilanz. Jahresabschlüsse für 2013 müssen 2014 elektronisch an die Finanzverwaltung übermittelt werden. Alle bilanzierenden Unternehmen – unabhängig von Rechtsform und Größe – sind davon betroffen. In der bisher üblichen Papierform ist das nicht mehr möglich.

Zum anderen nehmen sich Unternehmen, die sich den Steuerberater sparen, immer auch die Möglichkeit, auf weitere Spezialleistungen zuzugreifen, die auf Unternehmen konzentrierte Steuerberater anbieten. Dazu gehört etwa die betriebswirtschaftliche Beratung. Experten mit diesem Schwerpunkt legen jeder steuerlichen Beratung einen betriebswirtschaftlichen Ansatz zugrunde, um Firmenkunden aus einer unternehmerischen Perspektive heraus zu betreuen. Aus diesem Grund sind sie vielfach Ansprechpartner nicht nur für die Steueroptimierung, sondern für die Ausrichtung eines Unternehmens generell und treten auch als Sanierungs- und Restrukturierungsexperten in Erscheinung. Diese Auffassung folgt dem Ansatz: erst der Gewinn, dann die Steuern. Diese Steuerberater unterstützen ihre Mandanten dabei, ihre Unternehmen dauerhaft in die Gewinnzone zu führen.

Und gleichzeitig manövrieren Unternehmer ohne eine hochwertige steuerliche Begleitung ihre Betriebe möglicherweise auch in echte Schwierigkeiten hinein. Ein Beispiel dafür: der Jahresabschluss. Ist dieser nicht aus verschiedenen Richtungen bis ins Detail durchdacht, kann das dazu führen, dass beispielsweise eine Kreditverhandlung bei der Bank nach hinten losgeht. Die Banken ermitteln das Risiko einer Unternehmensfinanzierung über interne Ratings, in denen die Bonität des potenziellen Schuldners festgestellt wird. Um sich ein Bild über ein Unternehmen zu machen, schauen die Banken natürlich auch in den Jahresabschluss. Deshalb muss dieser Jahresabschluss so gestaltet sein, dass er kein negatives Licht auf ein Unternehmen wirft und eine Kreditvergabe verteuern oder sogar verhindern könnte. Denn steht der Unternehmer ohne Geld da, kann das seine Existenz bedrohen.

 

Burkhard Küpper ist geschäftsführender Gesellschafter der auf gewerbliche Mandate spezialisierten Faerber& Küpper Steuerberatungsgesellschaft mbH aus Hilden (www.faerber-kuepper.de). Die Gesellschaft begleitet kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region und ganz Deutschland bei allen steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen.