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Der Supermarkt und die Macht der Psychologie

Der Supermarkt und die Macht der Psychologie

22. Juli 2013

Wir alle gehen im Supermarkt einkaufen, die einen jeden Tag, die anderen nur einmal in der Woche vielleicht zum Großeinkauf. Die meisten Menschen stellen aber zu Hause fest, dass sie eigentlich viel zu viel gekauft haben und eigentlich auch viele Dinge, die gar nicht auf dem Einkaufszettel gestanden haben. Wie kommt es, dass der Supermarkt uns praktisch seinen Willen aufzwingt und wir uns so schlecht dagegen wehren können?

 

Die unsichtbare Macht

Ein Supermarkt ist ein Geschäft, in dem Dinge des täglichen Lebens verkauft werden, mehr nicht. Oder doch? Ein Supermarkt ist viel mehr, er ist ein heimlicher Verführer, ein charmanter und mit allen Wassern gewaschener Überredungskünstler, und das Schlimmste daran ist, wir merken nicht einmal, dass wir verführt und überredet werden. Erst wenn wir zu Hause sind und die Einkaufstüten auspacken, dann stellen wir entsetzt fest, dass uns der Verführungskünstler Supermarkt mal wieder gegen unseren Willen um einige Euro ärmer gemacht hat. Wie schafft er das bloß? Hier ein paar Beispiele. Menschen gehen lieber von rechts nach links (Linkshänder einmal ausgenommen, aber sie stellen nur eine Gruppe von 3% der Gesamtbevölkerung und sind daher für den Verführer Supermarkt unerheblich) und deshalb sind die Gänge im Supermarkt so konzipiert, dass der Kunde bereitwillig der Laufrichtung folgt. Sich bücken und strecken ist mühsam, also warum sollte man nicht gleich die Dose nehmen, die bequem in Augenhöhe steht, auch wenn die das Doppelte von der Dose kostet, für die man sich eben bücken oder strecken muss. Der Verführer Supermarkt liebt große Einkaufswagen, denn der Kunde kommt sich immer ein wenig beschämt vor, wenn nur der Boden des Wagens eben so bedeckt ist. Das sind nur ein paar Beispiele, aber es gibt Tricks, wie man den Supermarkt austricksen kann.

Den Verführer austricksen

Am besten ist es, nicht mit leerem Magen oder durstig in einen Supermarkt zu gehen, denn die Verlockungen sind einfach zu groß. Statt eines großen Einkaufswagens einfach einen Korb nehmen, der wird schnell schwer und der Weg zur Kasse geht dann ein wenig schneller. Kunden neigen dazu Waren zu kaufen, auf deren Verpackungen Gesichter oder bunte Figuren sind, denn das schafft Vertrauen. Waren ohne Gesichter auf der Verpackung schmecken allerdings genau so gut. Kein Supermarkt ohne einen leichten Wohlgeruch und dezente Musik. Wer sparen will, der kaut Kaugummi und hört die eigene Musik über Kopfhörer. Die großen Discounter neigen dazu, öfter mal umzubauen. Das hat nichts damit zu tun, dass der Laden attraktiver werden soll, sondern soll den Kunden dazu verleiten durch den Laden zu laufen, wenn der Kunde das, was er immer kauft, nicht mehr an seinem gewohnten Platz findet. Während der Suche findet man natürlich noch das eine oder andere, was man eigentlich gar nicht kaufen wollte. Einfacher und preiswerter ist es, einfach eine Angestellte zu fragen, wo jetzt was zu finden ist.

 

Fazit

Einkaufen gehen macht Spaß, aber es macht keinen Spaß, sich den Tricks der Psychologen zu unterwerfen, die die Kunden für dumm verkaufen wollen. Wer sich nicht verführen lassen will, der muss eben mit Tricks arbeiten.