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Angst vor Armut? – Wie viel kosten Zuwanderer den Staat wirklich?

Angst vor Armut? – Wie viel kosten Zuwanderer den Staat wirklich?

Angst vor Armut

Ein Gespenst geht um in Deutschland und dieses Gespenst heißt Zuwanderung. Seit dem 1. Januar 2014 gibt es für Menschen aus Bulgarien und Rumänien keine Beschränkungen mehr, das heißt, sie können nach Deutschland kommen und hier arbeiten, es gilt die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeit.

Schon im Vorfeld haben Politiker und auch viele Sozialverbände Alarm geschlagen, denn sie fürchten, dass jetzt mehr Armutsflüchtlinge zu uns kommen und die ohnehin schon knappen Kassen der Städte und Gemeinden noch mehr belasten. Alles Unsinn, sagen Wirtschaftsexperten, denn die Zuwanderer seien eine Bereicherung für den deutschen Arbeitsmarkt.

Ist die Angst vor Zuwanderungen berechtigt ?

Angst vor Armut

Deutschland ist ein reiches Land mit einer florierenden Wirtschaft, trotzdem sind sehr viele Gemeinden und Städte pleite und sie haben kaum noch Mittel, um Sozialleistungen zu zahlen. Diese Tatsache bietet die Diskussionsgrundlage für Politiker, um gegen die neue Regelung der Arbeitnehmerfreizügigkeit anzugehen. Sie befürchten, dass jetzt immer mehr Armutsflüchtlinge aus Bulgarien und Rumänien zu uns kommen und Sozialleistungen kassieren.

Das Sozialsystem könnte auf diese Weise ausgehöhlt werden und die klamme Finanzsituation der Städte und Gemeinden noch mehr verschärfen. Das kann, so die Politiker, zu einer schlechten Stimmung in der Bevölkerung führen. Tatsächlich sind mehr als die Hälfte der Deutschen gegen diese neue Regelung.

Aber können mehr Zuwanderer der deutschen Wirtschaft wirklich massiv schaden? Die Zahlen sagen etwas anderes. Im vergangenen Jahr lebten 130.629 Zuwanderer aus Bulgarien und 237.818 Zuwanderer aus Rumänien in Deutschland. Das sind 24% mehr als noch im Jahre 2012. Jeder Zweite dieser Zuwanderer geht einer Beschäftigung nach und zahlt damit auch in die Sozialkassen ein. Damit liegen die Arbeitnehmer aus diesen beiden Ländern über der Quote der Zuwanderer aus anderen Ländern, denn die machen zusammen nur 47% aus.

Wie sieht die Zukunft aus?

Rund 200.000 Menschen aus Bulgarien und Rumänien werden nach Schätzungen in diesem Jahr nach Deutschland kommen. Viele von ihnen haben einen Hochschulabschluss oder einen erlernten Beruf. Sie sollen, so sieht es im Idealfall aus, die Lücken auf dem Arbeitsmarkt füllen, die es zum Beispiel in den Pflegeberufen gibt.

Aber auch wenn in der nahen Zukunft viele der neuen Zuwanderer in Pflegeberufen oder als Facharbeiter tätig sind, die Unkenrufe wollen nicht verstummen, denn was ist mit den Menschen, die keine Berufsausbildung und keinen Universitätsabschluss haben? Sie werden Sozialhilfe in Anspruch nehmen und damit die Wirtschaft schwächen.

Die Befürchtung besteht zum Beispiel, wenn es um das Kindergeld geht, aber auch hier sehen die Zahlen ein wenig anders aus. 15% der Ausländer, die in Deutschland leben, beziehen Kindergeld. Die Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien kommen aber nur auf 8,8%. Von den geschätzten 200.000 Zuwanderern werden nach Ansicht von Sozialverbänden zwischen 50.000 und 90.000 Sozialhilfe in Anspruch nehmen und diese Zahlen sorgen nach wie vor für Unmut.

Fazit

Dass Menschen, die in ihren Heimatländern keine Perspektive mehr sehen und ihre Heimat verlassen, ist kein Phänomen der heutigen Zeit, aber heute sehen viele Menschen in diesen Zuwanderern eine reelle Gefahr.

Die Aufgabe der Politik sollte daher Aufklärung sein, statt den sozialen Neid zu schüren.