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Entwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs (international)

Entwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs (international)

Entwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs (international)

Das, was in den USA schon seit vielen Jahren alltäglich ist, wird in großen Teilen von Europa immer noch nicht akzeptiert: Bargeldlos bezahlen. Zwar ist die Zahl der ausgegebenen Kreditkarten zwischen 1995 und 2015 um 60 Prozent gestiegen, dennoch es sind vor allem die Deutschen, die sich mit dem bargeldlosen Zahlungsverkehr immer noch nicht anfreunden können.

Skandinavien – der Vorreiter in Europa

In den skandinavischen Ländern, allen voran in Schweden, ist es keine Seltenheit mehr, bargeldlos zu zahlen. Rund 80 Prozent aller Transaktionen in Schweden werden entweder auf elektronischem Weg oder mit der Bankkarte getätigt. Auch in Dänemark sind die Bürger dem bargeldlosen Bezahlen gegenüber aufgeschlossen, denn 75 Prozent der Dänen nutzt elektronische Wege oder zahlt mit Karte. Da die Resonanz auf das bargeldlose Bezahlen so groß ist, wird in Schweden und in Dänemark darüber nachgedacht, zumindest das Notengeld komplett abzuschaffen.

Die Deutschen lieben ihr Bargeld

So modern und aufgeschlossen wie die Menschen in Dänemark und Schweden sind die Deutschen noch nicht. Sie lieben ihr Bargeld und 79 Prozent der Deutschen nutzen es auch noch fleißig. Beträge bis maximal 14,- Euro werden ohne weiteres noch bar bezahlt, ab 30,- Euro wird dann öfter zur EC-Karte gegriffen. Bei Beträgen ab 59,- Euro zahlen die Deutschen auch gerne mal mit der Kreditkarte.

Wohin geht der Trend der Zahlungsmittel?

Da Bargeld teuer ist und hohe Kosten bei der Verwaltung verursacht, geht der Trend mehr und mehr zum bargeldlosen Zahlen. So könnte es zum Beispiel eine Aufhebung der sogenannten Bargeldpflicht geben. Es klingt zwar noch wie Zukunftsmusik, aber irgendwann wird es möglich sein, per RFID-Chip zu bezahlen, der sich unter der Haut befindet. Zu den Zahlungsmitteln der Zukunft gehört auch FingerPayment ebenso wie das Mobile-Payment (auch M-Payment), zum Beispiel mit dem Smartphone.

Wo liegen die Gefahren im bargeldlosen Zahlungsverkehr?

Warum sind vor allem die Deutschen so skeptisch, wenn es um einen Alltag ohne Bargeld geht? Die größte Angst haben die meisten Menschen vor Kriminellen, die im Internet lauern. Sehr groß ist aber auch die Sorge, dass der Staat die totale Überwachung übernimmt und dann die gesammelten Daten verkauft. Was vielen ebenfalls Kopfzerbrechen bereitet, ist, dass es bei einem Zusammenbruch der Währung keine Möglichkeiten der Bezahlung mehr gibt. Zwei weitere Kriterien, die gegen den bargeldlosen Zahlungsverkehr sprechen, sind die fehlende Anonymität und der Kontrollverlust.

Auf der anderen Seite steht aber ein sehr effektives und schnelles Zahlungsmittel. Dem Staat wird zudem die Möglichkeit gegeben, besser gegen Steuerhinterzieher und Schwarzarbeit sowie die Finanzierung von Terror vorzugehen.