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Wie lässt sich Ladendiebstahl wirklich verhindern?

Wie lässt sich Ladendiebstahl wirklich verhindern?

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Immer dann, wenn es in Geschäften und Kaufhäusern zu Ladendiebstählen kommt, dann hat nicht nur das Geschäft oder Kaufhaus einen Schaden, auch die ehrlichen Kunden müssen darunter leiden. Die Waren müssen immer aufwendiger gesichert werden und die Kosten für die Sicherheit schlagen sich in höheren Preisen für die Ware nieder. Jedes Jahr geht der Schaden, den Ladendiebe verursachen, in die Milliarden und die Einzelhändler suchen nach immer neuen Möglichkeiten, um ihre Ware zu schützen.

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by Anna Dziubinska

Aufwendig und teuer

Dieben lassen alles mitgehen, was nicht niet- und nagelfest ist, egal ob es teures Designerparfüm, Schmuck oder Unterhaltungselektronik ist, und auch hochwertige Kleidung und Schuhe sind vor den Langfingern nicht sicher. Immer öfter muss sich die Polizei auch um gut organisierte Diebesbanden kümmern, die in den Geschäften und Kaufhäusern in den Innenstädten gezielt alles stehlen, was teuer ist. Entsprechend hoch gerüstet sind mittlerweile die Einzelhändler.

Die Auswahl an Sicherheitsvorkehrungen ist groß und reicht vom Sicherungsetikett an der Ware über eine flächendeckende Videoüberwachung bis hin zu elektronischen Überwachungssystemen an den Türen. Besonders die Überwachung mittels deutlich sichtbarer Videokameras hat sich bewährt, denn die Kameras machen es möglich, dass den Tätern der Diebstahl ohne Zweifel nachgewiesen werden kann.

Aber selbst wenn die Überwachung noch so teuer und noch so aufwendig ist, die Diebe stellen sich auf die neuste Technik ein und wissen wo die „toten Winkel“ sind, die keine Kamera erfassen kann, und auch die Sicherungsetiketten stellen oftmals kein Problem dar. In der Folge setzen heute immer mehr Geschäftsinhaber wieder auf den Detektiv und seine Argusaugen, um den Ladendieben auf die Schliche zu kommen.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Härtere Strafen gefordert

In der Regel erwartet Ladendiebe, die keine Vorstrafen haben, ein Bußgeld, bei Jugendlichen sind es auch Sozialstunden, die abgeleistet werden müssen. Täter, die bereits wegen Ladendiebstahls oder eines anderen Delikts vorbestraft sind, kann auch eine Gefängnisstrafe erwarten. Das ist zu wenig, meinen die Betroffenen und fordern vom Gesetzgeber eine Reform, damit Ladendiebe entsprechend härter bestraft werden können.

Thomas Kutschaty, der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, hat jetzt vorgeschlagen, Ladendieben den Führerschein abzunehmen, um ihnen damit die Grundlage zu entziehen, weitere Diebstähle zu begehen. Das Gesetz soll aber nicht nur diejenigen treffen, die in Geschäften und Kaufhäusern stehlen, sondern auch die notorischen Schwarzfahrer in Bussen und Bahnen sollen mit dem Entzug des Führerscheins bestraft werden, anstatt zur Kasse gebeten zu werden.

Aber auch wenn es zu einem Fahrverbot kommen würde, dann wird dies das größte Sorgenkind des Einzelhandels, die professionellen Diebesbanden, nicht weiter treffen. Es sind die Banden, die für den besonders schweren Diebstahl verantwortlich sind, und sie schicken nicht selten Kinder unter 14 Jahren auf Diebestour, wohlwissend, dass Kinder in diesem Alter noch nicht strafmündig sind und daher keine Repressalien zu erwarten haben.

Fazit

Ladendiebstahl ist kein Kavaliersdelikt, sondern kostet am Ende für alle sehr viel Geld. Im Interesse der ehrlichen Kunden können die Einzelhandelsgeschäfte deshalb auf moderne Sicherheitssysteme und auch auf Ladendetektive nicht mehr verzichten.