Viele sprechen mittlerweile von homöopathischen Zinsen oder von Mikrozinsen, gemeint sind die Zinsen, die es für Geldanlagen wie Tagesgeld, Sparbriefe und Festgeld gibt, denn diese Zinsen sind so niedrig, dass man sie fast schon nicht mehr wahrnehmen kann.
Heute kann man mit Glück sein Geld für 0,5% anlegen, noch vor fünf Jahren waren es stattliche 3,3%. Aber das ist leider noch nicht alles, denn auch die Inflation setzt dem gesparten Geld zu, und am Ende bleibt nicht mehr allzu viel übrig. Was tun? Was kann man mit seinem Geld noch anfangen? Wo soll man es anlegen, um wenigstens noch ein bisschen davon zu profitieren?
Es kommt auf die Summe an 
Wer viel Geld zur Seite legen kann, der muss sich um die niedrigen Zinsen nicht kümmern, denn nach wie vor werden große Summen besser verzinst als ein paar Hundert Euro auf dem Tagesgeldkonto. Experten raten dazu, mindestens zwei, besser noch drei Monatsgehälter auf ein Tages- oder Festgeldkonto zu packen, aber das kann sich nicht jeder leisten. Der kleine Sparer guckt in die Röhre und kann im Grunde nichts anderes tun, als die Zinsen zu akzeptieren und zu hoffen, dass sich die Zeiten für die Zinsen irgendwann mal zum Positiven ändern werden. Das wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach so bald nicht der Fall sein, denn die EZB und auch der IWF sind nach wie vor der Meinung, dass niedrige Zinsen für mehr Wachstum in den Euroländern sorgen und sie gehen davon aus, dass ein sinkender Zinssatz den kränkelnden Staaten wie Griechenland, Zypern oder auch Spanien und Portugal dabei hilft, wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. Den kleinen Sparer kümmert das wenig, denn er sucht nach einer rentablen Alternative.
Sind Aktien eine gute Alternative?
Profis an der Börse sind sich sicher, Aktien zu kaufen ist eine mehr als gute Wahl, wenn man nach einer Alternative zur klassischen Geldanlage sucht, aber es reicht nicht aus, nur die Börsennachrichten zu studieren. Wer mit Aktien handeln will, der sollte mindestens über die Grundkenntnisse verfügen. Wer heute losgeht und einfach Aktien kauft, der kann vielleicht schon nächste Woche eine böse Überraschung erleben. In den Jahren 2007 und 2010 kam es schon einmal zu einem Run auf die Börse, der die Preise steigen ließ, aber das böse Erwachen kam sehr schnell, als die Karten ausgereizt waren und die Kurse in den Keller fielen. Damals war aber das Verhältnis zwischen dem jeweiligen Kurs und den zu erwartenden Gewinnen deutlich größer, was heute nicht mehr so gravierend der Fall ist. Aktien sind nicht billig, sie haben aber den großen Vorteil, das sie unter Umständen eine hohe Rendite bringen, und unter diesem Gesichtspunkt lohnt es sich, Aktien zu kaufen.
Fazit
Warten bis die Zinsen wieder steigen, oder direkt auf eine andere Geldanlage wie zum Beispiel Aktien umsteigen? An dieser Frage scheiden sich die Geister, aber im Grunde kann es keinen pauschalen Rat geben, denn jeder Anleger ist anders und jeder setzt andere Prioritäten. Glücklich sind nur diejenigen, die genug Geld haben, um in aller Ruhe warten zu können.
