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Der Wirtschaftsfaktor „Online-Casino“

Der Wirtschaftsfaktor „Online-Casino“

14. Dezember 2017
Der Wirtschaftsfaktor "Online-Casino" 1

Sechs Richtige im Lotto, ein großer Gewinn beim Roulette oder auch der Hauptgewinn in einer Lotterie – viele Menschen träumen davon, einmal im Leben richtig viel Geld zu gewinnen. Leider lassen sich die Spiele im Casino, in der Lotterie oder auch beim Lotto nicht mit dem Verstand beeinflussen, alles was gebraucht wird, ist Glück. Bekanntlich ist die Glücksgöttin Fortuna sehr wählerisch, aber es gibt jemanden, der immer Glück hat, wenn andere ihr Glück versuchen, nämlich der Staat. Lotterie & Co. sind zu einem wichtigen Faktor für die Wirtschaft geworden und da die Zahl der Spieler in den Online-Casinos stetig wächst, kann sich der Staat freuen.

Aber wie viele Menschen spielen eigentlich online?

Die Zahl müsste klein sein, denn schließlich wird immer wieder vor Suchtgefahr und der Schuldenfalle gewarnt. Das ist zumindest die Theorie, denn die Praxis sieht ganz anders aus. Mit Internet-Sportwetten und Co. wird alleine in Deutschland ein Umsatz von 12,7 Milliarden Euro gemacht und mehr als die Hälfte dieses gigantischen Umsatzes entfällt auf die sogenannten Geldspielgeräte, wie zum Beispiel die einarmigen Banditen.

Sportwetten erfeuen sich großer

Neben den „Groschengräbern“, wie Spielautomaten früher genannt wurden, erfreuen sich auch Sportwetten einer großen Beliebtheit. Online-Casinos, wie z.B. PokerStars, haben ihren Sitz aus steuerlichen Gründen meist im EU-Ausland.

Wie seriös sind Casinos, die ihren Sitz auf Malta oder Zypern haben?

Die beiden Inseln sind Mitglieder der EU und unterliegen daher gewissen Standards. Handelt es sich jedoch um ein sogenanntes unreguliertes Angebot, dann sollten die Spieler Vorsicht walten lassen. Das ist immer dann der Fall, wenn das Casino zum Beispiel seinen Sitz auf den Bermudas hat.

Bei den Casinos im Internet gibt es, anders als bei den Casinos vor Ort, Algorithmen, also mathematische Formeln und das wirft die Frage auf: Sind die Spieler ausreichend vor Betrug geschützt?

In der Regel ist die Gefahr eher klein, an einen unseriösen Anbieter zu geraten, aber es kann nie schaden, vor dem Spiel die Geschäftsbedingungen zu lesen.

Milliardengeschäft: Online-Casinos

Menschen lieben Spiele und so lange es Menschen gibt, wird auch gespielt. Oft wird aus reinem Zeitvertreib gespielt, ebenso oft geht es aber auch um Geld. Beliebt ist immer noch Lotto, ein Spiel, das sich mehr und mehr ins Internet verlagert hat. Beim Lotto, wie auch bei anderen Spielvarianten, verdient der Staat immer mit und das nicht zu knapp.

Aber da gibt es noch den Staatsvertrag, welcher 2008 ins Leben gerufen wurde. 2011 wurde er aber wieder außer Kraft gesetzt, da sich die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnten. Heute gelten die Bestimmungen des Vertrags mit Ausnahme von Schleswig-Holstein im Wesentlichen in allen Bundesländern. Der Vertrag soll die Sucht nach Wetten und Spielen um Geld verhindern und das Angebot begrenzen. Zudem soll der Vertrag sicherstellen, dass alle Spiele um Geld sicher durchgeführt werden, was bei den vielen Online-Casinos, jedoch zunehmend schwieriger wird.

Rechtliche Doppelmoral

Mit dem Staatsvertrag erleben die Spieler in Deutschland ein ständiges Auf und Ab. Nur selten kann sich die Politik einigen und immer wieder gibt es Änderungen. Betroffen sind aber meist nur die Spielhallen vor Ort, mit den Casinos im Internet wird nach wie vor sehr viel Geld verdient.

Es hat ein bisschen etwas mit Doppelmoral zu tun, denn auf der einen Seite will der Staat seine Bürger vor Gefahren schützen, auf der anderen Seite möchte er aber auch nicht auf eben diesen wichtigen Wirtschaftsfaktor verzichten. Ändern wird sich daran in Zukunft wahrscheinlich nicht viel, denn noch verdient der Staat mit Sportwetten, Casinos und Co. einfach zu viel Geld.