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Wardrobing – Warensicherung für Online-Shops und -Händler

Wardrobing – Warensicherung für Online-Shops und -Händler

wardrobing

Das Internet hat das Einkaufen revolutioniert und so einfach wie nie gemacht. Keiner muss mehr aus dem Haus gehen, um ein Paar Schuhe oder einen Kühlschrank zu kaufen, alles kann im weltweiten Netz bestellt und dann bequem nach Hause geliefert werden. Wenn etwas nicht gefällt oder nicht richtig passt, dann wird es einfach wieder an den Online-Shop zurückgeschickt. Die meisten Onlinehändler wollen es sich mit ihrer Kundschaft nicht verderben, denn dafür ist die Konkurrenz einfach zu groß. Sie nehmen daher alles zurück, auch dann, wenn die Ware nicht mehr so taufrisch aussieht oder wenn die defekt ist.

Aber nicht immer schicken Kunden die Ware an den Händler zurück, wenn sie nicht passt oder nicht gefällt, das Phänomen Wardrobing ist ein Problem, das den Online-Shop Betreibern immer größere Sorgen macht.

Wardrobing – Bestellen, anziehen, zurückschicken

Das Wort Wardrobing heißt übersetzt Kleiderschrank und es beschreibt eine neue Art des Betruges, mit dem mittlerweile jeder neunte Online-Shop Betreiber zu kämpfen hat. Wardrobing funktioniert nach einem ganz einfachen Prinzip. Der Kunde bestellt zum Beispiel ein teures Abendkleid in einem Onlineshop, zieht es für einen Abend an und schickt es dann, innerhalb der Rückgabefrist und nicht selten kostenlos, an den Onlineshop zurück. So weit, so gut, aber es kann natürlich passieren, dass das teure Abendkleid Schaden genommen hat, es kann Flecken oder Risse haben. Auch wenn das der Fall ist, dann kann der Onlinehändler nichts unternehmen, um den Kunden zu belangen, er muss das Kleid zurücknehmen.

Wäre das Abendkleid in einem stationären Geschäft in der Innenstadt gekauft worden, dann käme keiner auf die Idee, ein beschädigtes oder mit Flecken verziertes Kleid zurückzunehmen, denn dazu ist der Händler nicht verpflichtet. Wenn er etwas umtauscht, dann aus Kulanzgründen und das ist bei einem ramponierten Abendkleid ganz sicher nicht der Fall.

Online-Shops müssen große Verluste einstecken

Rund 10 % der Ware, die an den Onlineshop zurückgeschickt wird, so schätzen die Experten, ist ein Fall für die Altkleidersammlung. Die Kleidung und auch die Schuhe sind dermaßen ruiniert, dass auch eine Reinigung und ein geschickter Schneider nichts mehr retten können. So geht viel Geld für den Händler verloren und dieses Geld vom Kunden zurückfordern kann er nicht. Der Kunde kennt schließlich seine Rechte und nutzt sie entsprechend aus. Aber nicht nur die Rechte sind der Kundschaft bekannt, sie wissen auch, wie sie den Händler unter Druck setzen können. Es reicht schon, mit einer schlechten Bewertung des Shops zu drohen, und schon spurt der Händler nach Wunsch.

Wie schützte ich meine Ware gegen Wardrobing?

Die Onlinehändler haben es schwer, denn es gibt kaum einen wirksamen Schutz vor den kleinen Betrügereien. Eine sehr effektive Methode ist es, die Ware mit einem Einwegetikett (auch als Seal-Tag bekannt) zu verplomben, aber das kostet Geld und da die Konkurrenz praktisch jeden Tag ein bisschen mehr wächst, muss ein Online-Shop Betreiber, der die Preise erhöht, damit rechnen, dass er seinen Shop bald schließen kann.

Wardrobing – mit diesem Problem müssen sich die Online-Shop Betreiber auch in der Zukunft auseinandersetzen. Einige werden kapitulieren, andere werden weitermachen und die Kleidung, die mit Flecken verziert ist, einfach reinigen, aufbügeln und dann weiterverkaufen.